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Metaphorical Gestures


Fotografien von Savo Spasojević, kuratiert von Dr. Andrej Mirčev

26.08.–09.09.2022

Kunstfoto von Savo Spasojevic zeigt den Fernsehturm, der sich in einer Pfütze spiegelt.

Metaphorical Gestures

Savo Spasojević kam 1974 im West-Berlin als Kind einer kroatischen Mutter und eines serbischen Vaters zur Welt. 1986 kehrte er nach Jugoslawien zurück, wo er bis zum Kriegsausbruch 1992 verblieb und dann nach Dänemark ging. In Kopenhagen entdeckte er die Fotographie und besuchte dort die Global Foto Skole (Global Photo School). Er arbeitete dann mehrere Jahre mit der Fotographin Erin Haydn O’Neil zusammen, wodurch er Erfahrungen mit Mode-, Werbe- und Architekturfotografie machen konnte. Im Jahre 2000 eröffnete er sein eigenes Fotostudio und arbeitete überwiegend an Mode- und Porträtfotographie. 2002 begann er Medienwissenschaft an der Kopenhagener Universität zu studieren, parallel dazu arbeitete er in der Postproduktion. Seit 2009 setzt Savo Spasojević sich wieder intensiv mit Kunst- und Dokumentarfotografie auseinander. Dabei inszeniert und dokumentiert er Bilderwelten, die u.a. nomadische Identitäten untersuchen und Spuren sowie Lücken der Vergangenheit zur Schau stellen. Es sind visuelle Geschichten über Erinnerungsräume, die verschwommen sind und sich nicht mehr richtig fokussieren und belichten können. Gleichzeitig schärfen seine Fotos unseren Blick für architektonische Konstellationen und die Wechselwirkung zwischen Raum, Zeit und Subjekt. Savo Spasojevićs Arbeiten wurden in mehreren Zeitschriften veröffentlicht und im internationalen Kontext in Museen und Galerien ausgestellt. Er lebt und arbeitet in Berlin und Bornholm.

„Nach jahrelanger Abwesenheit betritt der Künstler die Orte seiner Kindheit. Was ihn dort erwartet sind Spuren von Brüchen, die eine reibungslose Wahrnehmung der Geschichte unmöglich machen. Stattdessen konfrontiert er uns mit einer uneinholbaren Raum-Zeit-Distanz. Die Kluft, welche durch den Fokus auf geometrische Konstellationen zum Ausdruck kommt, versteht sich somit als Ausdruck einer existentiellen Spaltung, die gerade für Menschen mit Migrationshintergrund charakteristisch ist, die, wie Savo Spasojević, keine eindeutige Herkunft haben. Sind diese Bilder also eine Art Ersatzheimat, eine ästhetische Auseinandersetzung mit der Absenz und eine Spurensuche nach dem verlorenen Ich? (…) Als Konsequenz eines Gefühls von Abwesenheit, lässt sich Nostalgie in Form medial vermittelter Präsenz (Fotografie) veranschaulichen, was zur Folge hat, dass Savo Spasojevićs Spiegelbilder einen utopischen Ort hervorbringen, dessen Architektur zwischen Vergangenheit und Zukunft sowie zwischen Heimweh und Heimat angesiedelt ist.“ – (Dr. Andrej Mirčev, Kurator)

Metaphorical Gestures
Vernissage 26. August 2022, ab 19 Uhr
Finissage 09. September 2022, ab 19 Uhr

Kolonie-Wedding-Wochenende:
Freitag: 26. August 2022, ab 19 Uhr
Sonntag: 28. August, 14-18 Uhr