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Abschied von Jovan Balov

Ausstellung und Trauerfeier

06.11.2022

Drei hyperrealistische von Jovan Balov

Abschied von Jovan Balov

Wir möchten mit euch gemeinsam Abschied von Jovan Balov nehmen. Am 6. November wäre Jovan Balov 61 Jahre alt geworden. An seinem Geburtstag, umgeben von seiner Kunst und in dem Projektraum, den er über 17 Jahre geprägt hat, möchten wir ihm gedenken und schöne Erinnerungen miteinander teilen. Es darf gelacht und auch geweint werden.

Ab 16 Uhr sollen alle Gäste, die das wünschen, die Gelegenheit bekommen, eine Trauerrede zu halten oder spontan ein paar Worte über Jovan Balov zu sagen. Auch musikalische Beiträge sind angedacht und gern gesehen. Wir freuen uns außerdem, wenn Gäste eine Kleinigkeit zum Buffet beisteuern möchten.

Darüber hinaus haben wir ein Büchlein vorbereitet, das seine Freund*innen und Angehörigen gestalten werden: Ihr könnt zum Beispiel eine Erinnerung, ein Gedicht oder ein Aphorismus reinschreiben, etwas zeichnen oder ein Foto mitbringen und einkleben.

„Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.“ (Slawisches Sprichwort)

Jovan Balov (6.11.1961–15.10.2022)

Jovan Balov wurde am 6.11.1961 in Skopje geboren und schloss im Jahr 1987 sein Studium der bildenden Kunst an der Kyrill-und-Method-Universität ab. Seit 1989 lebte er in Berlin und Amsterdam und war bis zu seinem Lebensende als freiberuflicher Künstler tätig. 2003 eröffnete er den Projektraum „Prima Center Berlin“ im Wedding, der sowohl die Arbeiten etablierter Künstler*innen ausstellte als auch Nachwuchstalente förderte. Ein inhaltlicher Schwerpunkt des Projektraums war Kunst aus Südosteuropa und insbesondere Ex-Jugoslawien. Das Prima Center Berlin war mehr als ein Ausstellungsraum: Es war ein Kontaktpunkt für die ex-jugoslawische Community in Berlin und eine kulturelle Brücke zwischen Berlin und dem Balkan. Bei all seinen Tätigkeiten zeigte Jovan Balov stets Haltung gegen Nationalismen, Rassismus sowie Diskriminierung.

Für seine interkulturelle und künstlerische Arbeit wurde er 2007 mit dem „Rigas Karta“-Preis in Athen als „Held der Balkan-Kulturen“ ausgezeichnet. Jovan Balovs Kunstwerke wurden in Deutschland, Russland, Slowenien, Spanien, Griechenland, Nordmazedonien, Österreich, Polen, Estland, Israel, Serbien, Italien, den Vereinigten Staaten und vielen anderen Ländern ausgestellt. Die wichtigsten Werke von Jovan Balov sind seine hyperrealistischen Porträts. Neben seiner Familie und seinen Freund*innen, widmete er auch Karl Friedrich Schinkel, Johann Gottfried Schadow, Adolph von Menzel sowie dem Künstler und Schriftsteller Urs Jaeggi ein Porträt. Zu seinen größten Auszeichnungen gehören der erste Preis für Malerei, verliehen 2013 von der Galerie „DuColumbier“ in Paris. 2014 zeichnete ihn die Republik Nordmazedonien als „Europäische Persönlichkeit des Jahres 2014“ aus.

Wir trauern nicht nur um einen großen Künstler und Visionär, sondern auch um einen guten Freund, Vater und Ehemann, der stets seinen Künstler-Kolleg*innen zur Hand ging und mit charismatischer Präsenz und Humor viele Menschen zusammenbrachte und inspirierte.